Wir freuen uns über alle, die unsere Arbeit und unseren Arbeitskreis mit Expertise, ehrenamtlicher Zeit oder finanziell unterstützen wollen. Wir treffen uns ca. alle sechs Wochen zu Planungstreffen. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an kontakt@sprechende-vergangenheit.de.

Der Arbeitskreis „Sprechende Vergangenheit“ hat sich im Herbst 2007 zusammengefunden, als Jenaer und Thüringer Neonazis – unter Anführerschaft von Ralf Wohlleben (inzwischen verurteilter Angeklagter im Münchner NSU-Prozess) - zum wiederholten Mal ihr offen nazistisches „Fest der Völker“ in Jena veranstalteten, mit der Absicht, jährlich in Jena ein solches europaweit vernetztes rechtsextremistisches Großereignis auszurichten. Als Ziel wurde erkennbar, Thüringen und auch Jena als wichtige Standorte und Aktionsbasen für den internationalen Wiederaufstieg der NS-Ideologie auf- und auszubauen. Den massenhaft angereisten Neonazis haben sich damals mehrere Tausend Bürger*innen, junge und alte Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung, mit Demonstrationen und Sitzblockaden entgegengestellt.

Um den gesellschaftlichen Widerstand gegen den grassierenden Rechtsextremismus zu verstetigen, hat sich im Oktober 2007 in der Stadt Jena das „Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus“ gegründet. Als eine Arbeitsgruppe neben anderen haben sich unter diesem Dach 10-15 Leute, einige Studierende, zwei Schüler*innen, mehrere Erwachsene aus akademischen und nichtakademischen Berufen sowie einige Rentner*innen zum Arbeitskreis „Sprechende Vergangenheit“ zusammengefunden.

Unser Arbeitskreis hat sich seitdem die Aufgabe gestellt, fundiertes Wissen über den Kulturbruch des 20. Jahrhunderts, den Nationalsozialismus, in seiner lokalen und regionalen Erscheinungsform öffentlich zu vermitteln, die Erinnerung an Täter*innen, Nutznießer*innen und Mitläufer*innen in ihrem gesellschaftlichen Umfeld wachzuhalten und nicht zuletzt die Opfer im Rahmen eines öffentlichen Gedenkkonzepts zu würdigen. Durch Recherchearbeiten, Veröffentlichungen, Veranstaltungen, Teilnahme in aktuelle Debatten Stadtrundgängen, Exkursionen oder die Verlegung von Stolpersteinen lassen wir die Erinnerung sichtbar werden.

2018 wurden wir mit dem Thüringer Demokratiepreis ausgezeichnet.