Heimatkundliche Exkursionen in der Region
Der Arbeitskreis „Sprechende Vergangenheit“ hat bisher fünf heimatkundliche Tagesexkursionen in die mitteldeutsche Region durchgeführt, die in Jena öffentlich ausgeschrieben wurden, mit jeweils 25-35 Personen. Die Teilnahme ist kostenlos, man kann sich durch freiwillige Spenden an der Finanzierung zu beteiligen. Adressaten sind historisch interessierte Menschen in Jena, Schüler und Studierende, Menschen in Bildungseinrichtungen und Kulturvermittlung. Die Tagesexkursionen werden in unterschiedlicher Weise gefördert durch die Amadeu-Antonio-Stiftung, IG Metall Jena-Saalfeld, das Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus, die Stadt Jena, die Stadtwerke Jena, die Ev.. Erwachsenenbildung Thüringen.
Der leitende Gedanke: Der Rede von Heimat und Heimatgefühl ist zu misstrauen, wenn verdrängt und vergessen wird, welche Rolle Orte und Einrichtungen in der Region als Taträume von NS-Verbrechen in der Nazizeit gespielt haben, wie Mitwisser und Mittäter vor Ort an der NS-Herrschaft und ihren Verbrechen beteiligt waren. Das gilt auch für Thüringen. Zu einem modernen Heimatbewusstsein sind historisches Wissen um diese Unter- und Hintergründe sowie einprägsames Erfahren und Erleben vor Ort notwendig.
Die Exkursionen werden durch inhaltsreiche Dossiers begleitet.
Die Reihe sollte fortgesetzt werden, z.B. zu den zahlreichen regionalen Außenlagern des KZ Buchenwald, zu den verzweigten Orten der NS-Zwangsarbeit, der Todesmärsche und Kriegsendeverbrechen, zu den benachbarten Lagern wie Mittelbau-Dora und Flossenbürg, zu den noch sichtbaren Relikten der NS-Ideologie wie z.B. in der „Gauhauptstadt“ Weimar. Dabei wäre eine noch engere Kooperation mit den Jenaer Schulen sinnvoll.